Ralf Hohoff

Kurztrip nach Berlin

Dieses Jahr hatten wir beschlossen, in den Herbstferien in die Hauptstadt zu fahren. Es war ein sehr interessanter Trip.

Eine für uns sehr hilfreiche Seite in der Vorbereitung war Städtereise mit Teenager: Berlin Sehenswürdigkeiten für junge Leute.

  • Wir sind der Empfehlung gefolgt und haben uns die Berlin Welcome Card direkt im Hotel gekauft (geht auch online). Mit diesem Touristenticket hat man freie Fahrt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und bis zu 50 % Ermäßigung in zahlreichen Museen und Sehenswürdigkeiten in Berlin. Dazu gibt es einen kleinen Reiseführer und einen Plan für U- und S-Bahnen – für Neulinge sehr hilfreich.
    • Die Berlin Welcome Card hat bereits einige Sehenswürdigkeiten zu Touren zusammengefasst, vielleicht ist für Euch was dabei?

3. Oktober am Brandenburger Tor und im Regierungsviertel

Übernachtet haben wir im Mercure Berlin Tempelhof, ein empfehlenswertes Hotel mit guter Lage, da es mit der S-Bahn nur wenige Minuten bis zum Alexanderplatz sind. Das Hotel liegt leicht zurückversetzt von der Hauptstrasse (Hermannstr.) und war schön ruhig.

Also schnell eingecheckt, die Welcome Card gekauft und ab in die S-Bahn. Wir sind über die Museumsinsel, durch die Strasse „Unter den Linden“ zum Brandenburger Tor gegangen und dort war gut was los, mit den üblichen Ständen für das leibliche Wohl aber auch richtig guter, handgemachter Musik. Von dort sind wir zur Siegessäule und durch den Tiergarten zum Kanzleramt und Bundestag. Danach sind wir zum Hotel zurück und haben im Caligari unser Abendessen eingenommen.

04. Oktober mit Potsdamer Platz, Alex und Gedenkstätte Hohenschönhausen

Nach einem wunderbaren Frühstück waren wir gut gestärkt für einen langen Tag. Zuerst haben wir uns am Potsdamer Platz das Sony Center angesehen und sind kurz durch die Arkaden geschlendert. Danach waren wir eine Zeit am Alex, um danach unsere kleine Odyssee zu starten.

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Wir wollten zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, wo ehemalige politische Gefangenen die Führungen machen. Lukas war letztes Jahr bereits mit der Schule da und berichtete sehr begeistert von dem Ort. Der Weg dahin war nicht ganz leicht, weil nach vier Stationen die Fahrt mit der S-Bahn endetet, weil dort eine Großbaustelle eingerichtet wurde. Und wann begann das? Genau an dem Tag, wo wir dort lang fahren wollten … hätten die nicht bis Montag warten können?

So hatten wir auf jeden Fall die Gelegenheit, die Freundlichkeit und Serviceorientierung der Berliner Busfahrer zu testen. Unsere empirische Studie hat ergeben, dass zwei von dreien noch viel erheblichen Schulungsbedarf haben (Klartext: Mega unfreundlich). Nachdem wir zwischenzeitlich ein paar Mal umgestiegen und in Marzahn gestrandet waren (da wo die Cindy herkommt, ist es nicht schön), hatten wir einen netten Busfahrer, der sich mit uns unterhalten hat („Osnabrück, das ist doch bei Lotte, oder?“) und der uns pünktlich an der passenden Haltestelle herausgelassen hat.

Aber nicht zu früh, denn wir mussten uns noch arg beeilen, um die Führung noch mitmachen zu können – die starten immer zur vollen Stunde. Aber das bisschen Hetze hat sich gelohnt. Wir durften bei Henry Leuschner mitgehen. Dieser Mensch hat sehr viel erlebt und hat versucht, uns in den anderthalb Stunden der Führung möglichst viel mitzugeben. Das war intensiv, bei dem Redefluss und der Geschwindigkeit, dem Springen zwischen Themen und Epochen musste man schon gut aufpassen. Dafür konnten wir eine Menge mitnehmen und Hohenschönhausen ist auf jeden Fall eine Empfehlung bei einem Berlin-Besuch.

Im BraufactuM Berlin am Alexanderplatz haben wir den Tag bei herzhaftem Essen in gemütlicher Atmosphäre – begleitet von Craft Beer – ausklingen lassen.

05. Oktober mit Hackeschen Höfe, Gendarmenmarkt, Checkpoint Charlie und Kreuzberg

Am Samstag wollten wir ins DDR-Museum (war zu voll, dazu unten mehr). Wir sind in über die Hackesche Höfe geschlendert, haben kurz einen Flohmarkt in der Nähe besucht und sind dann zum Gendarmenmarkt und zum Checkpoint Charlie. Ein Foto nur vom Grenzübergang zu machen ist nahezu unmöglich, viel zu viele Touristen 😉

Aber es gibt sehr viele, öffentlich zugängliche Informationen zur der Geschichte des Checkpoint Charlie, die sehr interessant sind.

Kreuzberg

Dieses Viertel ist so lebendig und vielfältig, dass wir uns hier einen halben Tag aufgehalten haben. Meine Frau hat es sehr passend mit „das ist wie in Hamburg“ verglichen. Wunderschöne Häuser, interessanten Menschen und Läden laden in einer sehr entspannten Atmosphäre zum Verweilen ein.

Über Top 10: Vintage- und Secondhand-Shops in Berlin hatten wir u.a. das DRESS CODE und das PICKNWEIGHT gefunden. Das PICKNWEIGHT bietet eine riesige Auswahl an Second-Hand-Kleidung – natürlich werden Menschen mit Standardgrößen sehr viel schneller fündig als welche mit Gardemaßen von 1,95 m 😉

Erfolgreich waren wir im Checkpoint & Cinema – die gibt es seit über 20 Jahren und die bieten eine große Auswahl an Second-Hand und Neuware.

Das Abendessen im Amici Amici war durch und durch italienisch. Alles in diesem Lokal wirkt authentisch italienisch – mitten in Kreuzberg.

06. Oktober Olympiastadion

Auf dem Rückweg nach Hause haben wir den Vorschlag unseres Sohnes aufgenommen und haben das Olympiastadion besucht. Wir hatten die Highlight-Tour gebucht und wurden eine Stunde lang durch das Olympiastadion geführt. Unser Führer hat das auf eine sehr interessante, angenehme Art gemacht, so dass die Zeit sehr schnell verging. Man nimmt einiges Wissenswertes mit, die Tour hat sich gelohnt.

Was wir uns für nächstes Mal übergelassen haben

Berlin ist groß und bietet viel. In ein paar Tagen kann man nicht alles sehen – so bleibt genug für weitere Besuche 😉

Das DDR-Museum hatten wir für Samstagmorgen geplant. Es liegt sehr zentral an der Spree, direkt neben der Museumsinsel und keine 800 Meter vom Alex entfernt. Allerdings hatten wir keine Lust, die dritte Reihe der Besucher zu sein – die standen schon in zwei Reihen vor den Ausstellungsstücken. Ist vorgemerkt für’s nächste Mal.

Die Berliner Unterwelten bieten ganz unterschiedliche Touren mit verschiedenen Hintergründen und Entstehungsgeschichten an.

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